Gerade in der heutigen Zeit, wo wir von Corona gebeutelt, durch politische und wirtschaftliche Macht Intrigen verunsichert werden, wo die Hunde des Krieg´s in den Nachbarländern lauern, gerade in dieser Zeit,
ist es sinnvoll, sich mit dem Thema Angst und wie du damit umgehen kannst, zu beschäftigen.
Wozu Angst überhaupt?
Angst dient uns, grob gesagt, um Vorsicht walten zu lassen. Sie ist, wenn man so will, eine Art inneres Risikomanagement und hält uns von den Dingen ab, die potentiell Gefahr für Leib und Leben bedeuten.
Wann wird Angst zum Problem?
Daran ist ja per se nichts auszusetzen, und solange eine gewisse Relation aufrechterhalten bleibt, schränkt uns die Angst im Alltag auch nicht zu sehr ein. Zur spürbaren Einschränkung kommt es bei vielen erst,
wenn die Angst größer wird, sich nicht mehr in gesunder Relation befindet, oder wenn sich Ängste multiplizieren. Wenn man in Wikipedia nachschlägt, kann man lesen, dass das Wort Angst verwandt mit dem
lateinischen Wort “angustus” ist, welches so viel wie “Enge, Beengung oder Bedrängnis” bedeutet. In “Angst” wird man also u.a. seines Handlungsspielraums beraubt. Wenn man nun mehrere, vielleicht
unadäquate Ängste hat, wird die Welt rund um uns enger und enger, der Stresslevel steigt auf ein Vielfaches an und wir fühlen uns am Ende der “schlechten Nachrichten” einfach nur mehr “Machtlos”.
Wie bekommen wir das wieder in den Griff?
Die “Kampf oder Flucht” Reaktion unseres Körpers*, richtet sich, wenn nicht reflektiert und transformiert auf Dauer gegen uns. Auf Dauer zu flüchten macht uns nicht nur müde, sondern auch Kraft – und Antriebslos,
was wiederum, ja, richtig angenommen, meist in einem “Circulus vitiosus” mündet.
Das wäre dann das Ende der Geschichte, oder? – Da war doch noch was, ah ja 😉
3 Schritte um aus dem Teufelskreis wieder auszusteigen:
1.“Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.”
Dieses Sprichwort kennt nahezu jeder und hierin liegt auch die Chance zu Veränderung, hier liegt der Schlüssel,der erste Schritt, um das Gefühl der Machtlosigkeit in ein Gefühl der Selbstwirksamkeit zu verwandeln.
Frage 1: Erkenne deine Ängste, mach eine Liste, wovor hast du gerade Angst?
Frage 2: Warum hast du davor Angst?
z.B.
Wovor: Ich habe Angst vor einem Blackout.
Warum: Ich habe Angst davor, dass wir plötzlich keinen Strom mehr haben, kein Licht und dass ich plötzlich im Dunkeln sitze.
Jetzt hast du das Rumpelstilzchen mal beim Namen genannt und auch subtile Ängste werden jetzt “greifbarer”. Jetzt kommen wir zum nächsten Schritt…
2. Raus aus der Opferrolle und ins Handeln kommen.
Jetzt hast du plötzlich viele Möglichkeiten, du kannst natürlich an dir und deinen Ängsten arbeiten z.B. mit einer Antidrama – Intervention deines Coaches ;), oder du löst ein Problem nach den anderen mit den
nachfolgenden zwei Fragen:
Frage 1: Liegt es in meiner Verantwortung?
Frage 2: Was kann ich tun, um dieses Problem zu lösen?
Wichtig dabei, nimm immer nur einen Punkt aus deiner Liste und bearbeite ihn. Es kann zwar sein, dass du mehrere Punkte auf einmal lösen wirst, da sie eine ähnliche Wurzel haben, aber überfordere dich gerade
am Anfang nicht mit zu vielen Punkten auf einmal.
Mach ein Projekt daraus!
Nach der Beantwortung dieser Fragen wird meist ein Projekt, also eine Aufgabe mit mehreren Teilschritten, aus der Lösung geboren.
Hier wieder ein Beispiel dazu, wir verwenden hierzu unser Beispiel “Angst vor Blackout”.
Frage: Liegt es in meiner Verantwortung?
Antwort: Ein Blackout, also der Zusammenbruch des Stromnetzes für eine gewisse Zeitdauer, liegt nicht wirklich im direkt eigenen Verantwortungsbereich. Ja, man kann Strom sparen und falls möglich auf
alternative Energiequellen setzen, aber das wars dann auch schon.
Frage: Was kann ich tun, um dieses Problem zu lösen?
Hier wird uns die Frage „Warum habe ich Angst davor?” – Spalte helfen.
s.o. “…kein Licht und dass ich alleine im Dunkeln sitze.”
Antwort: Ich schaffe mir eine Blackoutbox an bzw. stelle mir selbst eine zusammen.
Conclusio: Da ich in dieser Kiste mehrere Lichtquellen habe (Kerze, Stirnlampe, Taschenlampe…) werde ich nicht lange im Dunkeln sitzen – Problem gelöst.
Das machst du mit allen Punkten auf deiner Liste.
Aber Moment mal, warum habe ich mir zuerst die Verantwortungsfrage gestellt?
Falls es nicht in deine Verantwortung fällt, und du dir das eingestehen kannst, reduziert sich der Druck, den du dir selbst machst enorm und weniger Druck heißt weniger Stress, weniger Stress heißt mehr kreatives
Denken – ich glaub du weißt worauf ich hinaus möchte 😉
3. Vergiss es wieder!
Wenn du einen Punkt gelöst hast, vergiss ihn wieder. Du hast ihn gelöst, es braucht kein weiteres Zeitinvestment, kein weiteres Projekt dafür. Jetzt hast du Zeit und Energie für andere Sachen, dein Leben wird weiter
und breiter – die Möglichkeiten sind schier unendlich 🙂 . Du fühlst dich wieder kraftvoll und energiegeladen und kannst mit den frei gewordenen Ressourcen auch andere Menschen unterstützen aus der Enge in die
Weite zu kommen 🙂
Viel Spaß bei deinen Projekten!
*-Info- (Das Beispiel mit dem Säbelzahntiger und dem Steinzeitmensch ist den meisten Menschen schon zur Genüge bekannt, wenn du das Beispiel nicht kennen solltest – in meinem Artikel “Corona Stress” habe ich
das Beispiel und die Auswirkung in aller Kürze beschrieben. Hier kommst du zum erwähnten Artikel – – einfach klicken – -)