Die Metapher vom Stachel: Stell dir vor, ein Stachel, der direkt in deinem Arm steckt, und nicht nur dass er an einer überaus bewegten Stelle steckt, drückt er auch noch auf einen Nerv. Sobald der Stachel also berührt wird, verursacht er dir große Schmerzen.
Auch beim Schlafen spürst du ihn bei jeder kleinen Bewegung, deshalb schläfst du schlecht. Du versuchst auch unterTags alles um den Stachel nicht zu berühren, du hältst dich sogar von anderen Menschen fern, distanzierst dich. Menschen sind unberechenbar, irgend jemand könnte dich genau an dieser Stelle berühren oder unabsichtlich dort anstreifen. Der Stachel stellt also für deinen Alltag ein echtes Problem dar. Jetzt hast du zwei Möglichkeiten, entweder du lässt den Stachel an dieser Stelle und versuchst alles zu tun um den Schmerz zu vermeiden, oder du entfernst den Stachel. Wie entscheidest du dich? Vielleicht entscheidest du dich den Stachel einfach nicht zu berühren, dann schmerzt es auch nicht. Also findest du Mittel und Wege, so wenig wie möglich an den Stachel anzukommen. Du planst deinen Tag und versuchst so wenig wie möglich außer Haus zu gehen, du triffst dich nicht mehr mit deinen Freunden und meidest auch sonst jede Situation die zu einer Berührung dieser Stelle beitragen könnte. Für die Schlafenszeit entwickelst du eine kleine Maschine, ein Gestänge – welches dich im Schlaf fixiert, so daß du nicht unabsichtlich an den Stachel ankommst. Das hättest du mal geschafft.
Nach einigen Monaten überkommt dich die Einsamkeit, da du jeden menschlichen Kontakt gemieden hast, fühlst du dich alleine und möchtest gerne wieder unter Menschen – aber wie….du denkst nach und findest auch hierfür eine Lösung. Du erfindest eine Art Schutzanzug der dir hilft nach draußen zu gehen ohne mit jemanden in Berührung zu kommen – das sollte für ausreichend Schutz sorgen – und tatsächlich es funktioniert, große Freude überkommt dich, jetzt kannst du endlich wieder nach draußen gehen und Freunde treffen.
Du denkst, “was mir hilft kann vielleicht auch anderen Menschen helfen, die in einer ähnlichen Situation sind”, und tatsächlich, du lässt deine Erfindung patentieren und verdienst Millionen damit. Du hast es geschafft, du lässt den Stachel nicht mehr dein Leben bestimmen, du hast den Spieß umgedreht, du bestimmst jetzt wo es langgeht………..
Wirklich? – oder ist es nicht viel eher so, dass der Stachel jetzt schon dein ganzes Leben bestimmt? Hast du nicht alles rund um den Stachel aufgebaut?
Wenden wir uns nun der zweiten Möglichkeit zu – du gehst “in den Schmerz” und ziehst den Stachel mit einem kurzen Ruck heraus – das wars.
Unsere “Stacheln” können äußerer, oder was viel häufiger der Fall ist, innerer Natur sein. Es gibt Situationen da werden diese Stacheln berührt und fangen an zu schmerzen. Du allein entscheidest ob du den Schmerz vermeiden möchtest oder lieber durch ihn hindurch gehst.